Die Seenotretter

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Sonntag, 10. März 2013

10.03.13 Rendsburg - Hamburg Stadthafen 74,4 sm

Die Nacht ist ein bisschen unruhig. Meine Kabine ist zu 2/3 unter der Wasseroberfläche und wir liegen direkt am NOK. Ab und an fährt ein Schiff vorbei. Ein wenig Motorengeräusch, was man aber deutlich hört ist das Schraubengeräusch, wie im Film das Boot ;-) Um 05:30 geht der Wecker, wir wollen um Punkt 6.00 losfahren. Und das tun wir auch. Draußen liegen ein paar cm Schnee, vom Wind und Frost festgepreßt. Leinen los und auf die Brücke. 9°, der Heizlüfter läuft. Gleich nach dem Ablegen übernehme ich das Steuer, meine erste Nachtfahrt rein in den Morgen. Geht gut, dank Schnee draußen an den Ufern gute Kontraste, ersten Erfahrungen mit Radarnavigation. Bis Brunsbüttel begegnen uns (bedingt durch die Schleusensperrung der beiden Großschleusen) nur 3 "kleine" Schiffe bis maximal 125 m Länge. Ganz entspannt. Die Nordica läßt sich sehr gut auf Kurs halten, erstes Lob vom "Alten", wie der Kapitän auf einem Schiff üblicherweise heißt. Dann nähern wir uns Brunsbüttel, dem Ende des NOK, Schleuse zur Elbe.




Vor der Schleuse Brunsbüttel melden wir uns über Funk an, wir müssen noch im Wartebereich, genannt der "Felsenkeller" anlegen und warten und sollen dann als zweites Schiff nach einem Containerschiff (welches Backbord anlegt) in die Schleuse einfahren. Aber irgendwie hat wohl die Längenaddition nicht so ganz funktioniert. Hat alles schon ein bisschen eng und kurz ausgesehen. Wir also hinter dem Großen in die Schleuse und auf Höhe des Schleusentores klar, Kommando über Funk, rückwärts wieder raus, reicht nicht. Also Ehrenrunde gedreht und wieder eine Stunde gewartet, nächster Anlauf, der dann auch funktioniert.


Wir liegen seitlich neben der Jongleur.




Nach der Schleusenausfahrt fahren wir raus auf die Elbe und biegen backbord ab Richtung Hamburg. Der Plan ist, mit der auflaufenden Flut und damit mit knapp 2 Knoten Stömungsunterstützung entsprechend schneller nach Hamburg zu fahren. Die Elbe ist richtig breit und es erfordert ordentlich Aufmerksamkeit, dem Fahrwasser entsprechend zu navigieren. Seekarten auf dem Kartentisch, Kartenplotter in Aktion, zusätzlich Radar, wäre aber bei der optimalen Sicht nicht erforderlich gewesen. Auch hier haben wir wenig Verkehr, aber es kommen schon die ordentlich großen Pötte vorbei.








Wir nähern uns Hamburg und kommen zuallererst an allerbesten Wohnlagen vorbei, hier Blankenese, alles frisch weihnachtlich verschneit ... ;-)



Dann die gewaltigen Container-Verladeanlagen. Das hat Dimensionen, kaum vorstellbar.



Die Schiffsbrücken sind bereits ca. 40 m hoch ...




Dann kommt die klassische Kulisse von Hamburg in Sicht, toll vom Wasser aus sich hier langsam zu nähern.



Vorbei am Trockendock von Blohm und Voss, wo aktuell ein Tanker zur Bohrplattform umgebaut wird, unglaublich, diese Dimensionen!



Und dann laufen wir unseren edlen Liegeplatz an, den Hamburger Citi-Hafen, direkt vis a vis der neuen Oper.






Optik direkt an unserem Liegeplatz.





Morgen ist dann erstmal ausschlafen angesagt. Wir wollen erst abends gegen 17.00 Uhr starten, Nachtfahrt die Elbe abwärts zurück und durch die Schleuse Brunsbüttel wieder rein in den NOK. Das wird sicher interessant, durch die Windungen der Elbe leiten Dutzende von Leucht-, Richt- und sonstigen Feuern. Das Ganze mit Radarunterstützung und über Funk dann auch noch Radarberatung von außen, das ist ähnlich wie bei den Fluglotsen. Bin schon sehr gespannt.

5 Kommentare:

  1. toller Bericht, ob du dich nachher auf der Aventura noch wohlfühlst - so ne kleine Nussschale :-) ?

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    1. habe vergessen:
      liebe Grüße aus dem noch sonnigen Bayern

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  2. jetzt probier ichs nochmal anonym, scheint ja doch zu funzen!?

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  3. na bitte - geht doch!! :))))
    also lieber Christian, mach dir einen tollen Tag in Hamburg!! UND zieh dich warm an :))
    Deine Edith

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  4. Na super! Na klar werden wir uns auf der Aventura wohlfühlen! 20 m brauchen wir nicht, schon gar nicht bei den Hafenmanövern :-) LG Christian

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